Die Geschichte des ÖZIV Kärnten

1990 - 2000

1990 wurde als Verstärkung des Teams Nadja Tilli als Bürokraft eingestellt.

Bei der in Moosburg abgehaltenen Landeskonferenz 1991 wurde Frau Rosina Golob einstimmig zur neuen Landesobfrau gewählt. Im gleichen Jahr demonstrierten mehr als 1500 Behinderte aus allen Bundesländern vor dem Finanzministerium in Wien, mit der Forderung nach einen einheitlichen Bundespflegegesetz. Vor allem der Intervention des ÖZIV ist es zu verdanken, dass es seit Jänner 1992 die gesetzliche Regelung des Pflegegeldes in fünf Stufen gibt.

Nach nur einem Jahr Amtszeit stellte LO Rosina Golob ihre Funktion zur Verfügung. Prof. Wilhelm Stoxreiter übernahm ab diesem Zeitpunkt die Vereinsgeschäfte. Vorbildlich funktionierte auch die Zusammenarbeit zwischen Kriegsopfer- und Behindertenverband, ÖZIV Kärtnen und Behindertensportverband.

Im Mai 1993 fand in der Stadthalle Villach der 1. Kärntner Landesbehindertentag statt.

Neben den zahlreichen Teilnehmern aus den Bundesländern und allen Teilen Kärntens konnte auch Präsident Dr. Klaus Voget, Landesrat Karin Achatz, HR Günther Kathol vom Landesinvalidenamt, LO A. Schicher vom KOBV, Dir. Paul Rösch vom Dachverband Selbsthilfe Kärnten sowie Beh. Anwalt Gerhard Hudelist begrüßt werden. Umrahmt von einem abwechslungsreichen Programm hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und über Fahrzeuge für Menschen mit Behinderungen zu diskutieren.

Der Bundespräsident zeichnete im Jahre 1994 langjährige Mitarbeiter des ÖZIV für ihren Idealismus mit dem goldenen Verdienstzeichen um die Republik Österreich aus. Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte HR Günther Kathol im Auftrag des Bundespräsidenten vom Bundessozialamt im Beisein von Labg. Dietmar Koncilia und Landesobmann Prof. Ing. Stoxreiter die Ehrenzeichen an: Renato Ofner, Gertrude Kandutsch, Helga Krappinger, Manfred Steinberger und Josefine Wildbahner.

Vorbildlich in Kärnten ist die Zusammenarbeit zwischen Kriegsopfer- und Behindertenverband, ÖZIV Kärnten und Behindertensportverband. Dokumentiert wird dies insbesondere durch die gemeinsame Benützung des ÖZIV Landesgruppenbüros.

An der Paracelsusmesse 1995 beteiligte sich auch der ÖZIV mit einer Ausstellungskoje. Das vom ÖZIV Vorarlberg entwickelte Rollodrom fand vor allem bei den jugendlichen Besuchern reges Interesse. Sozialreferentin LR Karin Achatz war vom Hindernisweg begeistert. Aber auch die übrigen politischen Vertreter des Landes und der Städte hatten Gelegenheit, sich über rollstuhlgerechte Wege und Einrichtungen zu informieren.

Im Jänner 1995 wurde im Parlament endlich die Einklagbarkeit des Pflegegeldes für die Stufen drei bis sieben beschlossen.

Über 47.000 Menschen in Österreich haben mit ihrer Unterschrift die vom Forum für Menschen mit Behinderungen verfasste Resolution für ein Gleichstellungsgesetz unterstützt. Die Unterschriften wurden am 20. April 1995 dem Parlamentspräsidenten übergeben.

Der ÖZIV Kärnten wuchs in den letzten 50 Jahren zur größten Behindertenorganisation des Landes heran.

Die Hauptaufgabe der Landesgruppe Kärnten liegt in der Mitgliederbetreuung und Beratung. Allein im Jahr 1996 haben mehr als 1.100 Personen diese Serviceleistung in Anspruch genommen. Die freiwilligen Mitarbeiter des ÖZIV Kärnten arbeiten jährlich ca. 45. 000 Stunden zum Wohle der Bürger mit Behinderungen unseres Landes. Um Menschen mit Behinderungen diesen Service auch vor Ort zu geben, werden in den Gemeinden Kärntens regelmäßig Sprechtage abgehalten, die sehr großen Zuspruch bei der Bevölkerung finden.

Bundespräsident Dr. Thomas Klestil lud zum Weihnachtsempfang 1995 200 Behindertenvertreter aus ganz Österreich ein. In seiner Ansprache im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg betonte er, dass man den Grad der Menschlichkeit einer Gesellschaft im Umgang im Menschen mit Behinderungen messen kann. Die Wiener Sängerknaben und Prof. Fritz Muliar sorgten für einen besinnlich-feierlichen Rahmen.

Bereits 1996 hatten mehr als 1100 Personen unseren Beratungsservice in Anspruch genommen. Ab diesem Jahr fanden jährlich Kärntner Behindertentreffen statt, die jedesmal von einer anderen Bezirksgruppe organisiert wurden.

Der Sozialausschuss des Nationalrates beschloss 1999 eine umfangreiche Novellierung des Behinderteneinstellungsgesetztes.

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